Für Insider kam es nicht überraschend, die Meldung ist aber dennoch sensationell: Stefan Grassegger wechselt von den Vienna D.C. Timberwolves als Assistant Coach zu Zalgiris Kaunas in die EuroLeague!

Der 31-Jährige bekommt es also in der kommenden Saison in der europäischen Königsklasse mit Teams wie dem FC Barcelona, Real Madrid, ZSKA Moskau oder dem aktuellen Titelträger Anadolu Efes Istanbul zu tun.

Nach tollen Werdegängen von Spielern aus dem Wolfsbau (Jakob Pöltl: NBA; Marvin Ogunsipe: EuroLeague, BBL; Luka Asceric: Eurocup, Adriatic League, frz. Pro A; Erol Ersek: BBL) schafft nun also auch ein Trainer den Weg aus der Donaustadt in die internationale Spitze.

Neun Jahre bei den Wolves

Grassegger war insgesamt neun Jahre (von 2010 bis 2016 und von 2018 bis 2021) bei den Timberwolves als Trainer tätig, zuletzt als Associate Head Coach des BSL-Teams.

In Sachen Scouting, Individualtraining und Taktik hat sich der gebürtige Oberösterreicher auch international einen Namen gemacht, er kann seine Fähigkeiten auch als Assistant Coach des österreichischen Herren-Nationalteams beweisen.

In Kaunas, das heuer das litauische Double gewann, in der EuroLeague den hervorragenden elften Platz belegte und 1999 den kontinentalen Titel holen konnte, wird „Grassi“ unter Head Coach Martin Schiller arbeiten, den er aus gemeinsamen Welser Tagen gut kennt.

Dankbar

„Mit einem lachenden und einem weinenden Auge wage ich den Sprung ins Ausland. Ich freue mich, mir diesen Traum in so einer Form verwirklichen zu können. Gleichzeitig werde ich das familiäre Umfeld des Wolfsrudels vermissen und finde es schade, dass ich die kommende Saison, in der die Wolves sicher wieder einen Schritt nach vorne machen werden, nur aus der Ferne erleben kann“, sagt Grassegger.

„Das Timberwolves-Programm ist nicht nur eine Top-Adresse für NachwuchsathletInnen, sondern bietet auch einen super Entwicklungsrahmen für junge Trainer. Ich möchte mich daher bei allen Spielern, Kollegen, Freunden und Weggefährten, die mich in den letzten Jahren begleitet und ausgehalten haben, bedanken. Besonders hervorheben möchte ich dabei die Spieler der BSL- und B2L-Teams sowie Robert Langer, Aldin Saracevic und natürlich Hubert Schmidt. Ohne euer Vertrauen, eure Geduld, euer Feedback, eure Ratschläge und euren Einsatz hätte ich mich nie so entwickeln können und diese Chance hätte sich niemals ergeben. Ich danke euch von tiefstem Herzen! Go Wolves!!!“

Großer Stolz im Verein

General Manager Aldin Saracevic ist stolz: „Wir freuen uns unglaublich für unseren langjährigen Trainer und Freund, dass er nun endlich diesen Schritt machen kann. Stefan ist einer der verlässlichsten und hingebungsvollsten Trainer, die ich jemals kennengelernt habe. Er hat mit der Qualität seiner Arbeit in den letzten Jahren viele Trainer und Vereine überzeugen können und es war nur eine Frage der Zeit, bis große Vereine auf ihn aufmerksam werden. Dass er gleich den Sprung zu einem EuroLeague-Verein schafft, ist fantastisch – das hat er sich redlich verdient. Grassi – wir sind sehr stolz auf dich und auch wenn du eine große Lücke hinterlässt, die wir sowohl sportlich, als auch menschlich niemals füllen werden können, freuen wir uns unglaublich mit dir.“

BSL-Head-Coach Hubert Schmidt, mit dem Stefan Grassegger viele Saisonen lang ein starkes Duo gebildet hat, fügt scherzend hinzu: „Endlich sind wir Grassi los! Spaß beiseite: Dieser Schritt war längst überfällig, denn Stefan hat in den letzten Jahren bewiesen, dass er diesen Job auch in viel höheren Ligen problemlos machen könnte. Seine Qualitäten sind unbestritten, daher haben wir versucht, ihm möglichst viel Verantwortung zu geben. Das hat seiner Entwicklung sicher gutgetan, aber noch viel mehr haben wir als Verein und Team und insbesondere auch ich persönlich von seinem überragenden Know How und Drive profitiert. Ich bin sehr stolz und freue mich, dass Stefan diesen Schritt machen kann.“

Grassegger hinterlässt bei den Timberwolves sicherlich eine Lücke, die Planungen für den BSL-Staff sind aber praktisch abgeschlossen und werden in naher Zukunft veröffentlicht.