„Da war mehr drin!“ So lässt sich die 62:72-Niederlage der Vienna Timberwolves am Freitagabend im win2day BDSL Supercup bei den Basket Flames zusammenfassen.
Wieder einmal ist die Liste der Ausfälle lang: Sara Solyom, Petra Pammer, Meli Fischer, Johanna Mölls und Gloria Niknejad müssen verletzt oder krank passen, dadurch stehen gleich sieben U19-Spielerinnen im Kader, darunter drei in der Starting Five.
Doch auch die Flames plagen Personalsorgen: Nur acht Spielerinnen wärmen auf, sieben kommen zum Einsatz, darunter allerdings fast alle Leistungsträgerinnen.
Trotz massiven Rebound-Problemen lange dran
Der Beginn fällt suboptimal aus – fast möchte man meinen, die Wölfinnen lassen die beste Werferin der Gegnerinnen, Anna Boruta, absichtlich an der Dreierlinie frei. Die Nationalspielerin nützt dies im Laufe des Spiels zu einer 7/11-Bilanz, während der Rest des Teams 1/16 wirft.
Jedenfalls legen die Flames mit 8:0 vor, Lea Feitl bringt die Wolves mit fünf Punkten in Folge ins Spiel. Die Wölfinnen finden angeführt von Sophie Kunert im Rest des Abschnitts offensiv immer wieder gute Lösungen, Larissa Serban und Aleks Novakovic treffen wie Kunert von außen und Letztere bringt ihr Team sogar 18:16 in Führung. Mit 18:18 geht es in die erste Pause.
Das zweite Viertel beginnt mit dem dritten Foul der starken Feitl, beide Teams bieten nun minutenlang offensive Magerkost. Tonka Dumancic wirft die Timberwolves noch einmal voran (21:20), aber die Flammen dominieren am Rebound völlig und setzen sich langsam auf 29:21 und 34:25 ab. Sophie Kunert beweist ihr großes Talent, die 15-Jährige erzielt nicht nur 13 der 27 Wolves-Punkte vor der Halbzeit, sondern zeigt auch Reife in ihren Entscheidungen. Mit 27:34 liegen die Donaustädterinnen in Schlagdistanz.
Flames halten Wolves auf Distanz
Defensiv begehen die Timberwolves zu Beginn der zweiten Hälfte kapitale Fehler, offensiv läuft es nach kurzer Anlaufzeit aber gut und Novakovic, Serban, Lili Schwarzenecker und Kunert bringen ihr Team auf 34:40 und 36:42 heran. Das vierte Foul von Feitl erschwert die Arbeit am Rebound und die Flames ziehen auf 47:36 davon. Dreier von Agnes Kunert, Dumancic und Novakovic halten die Wolves im Spiel (45:52), Alma Frantsich trägt gute Minuten bei, in dieser Phase bereitet aber Lisa Ganhör Probleme und nach 30 Minuten heißt es 54:45 für die Gastgeberinnen.
Im Schlussabschnitt legt Boruta drei Dreipunkter nach, aber obwohl der Rückstand bis auf 16 Punkte anwächst, geben die Timberwolves nicht auf. Agnes Kunert trifft erneut von außen und vor allem Lea Feitl liefert trotz vier Fouls im Schlussviertel ab (insgesamt 13 Punkte, 10 Rebounds, 4 Assists). Richtig spannend wird es aber nicht mehr. Magda Bayer feiert in der Endphase ihr Bundesliga-Debüt und Sophie Kunert erhöht ihr Career High noch auf 19 Punkte.
Stolz, aber trotzdem auch Ärger
„Ich bin auf viele Dinge, die wir heute zeigen konnten, stolz, zum Beispiel die Reads in der Halbfeld-Offense oder die individuellen Leistungen einiger Spielerinnen wie Sophie und Lea. Aber es ist ärgerlich, denn mit mehr Toughness, mehr Fokus in der Defense gegen Anna Boruta und mit einer etwas besseren Wurfausbeute wäre heute wirklich etwas drin gewesen. Alles in allem eine riesige Steigerung gegenüber dem ersten Spiel“, resümiert Coach Hubert Schmidt.
Die Wolves finden im Halbfeld heute wohl die besseren Lösungen als die routinierteren Gegnerinnen, aber eine 31:61-Bilanz am Rebound und zudem ein Nachteil in den Fast-Break-Punkten lässt eine Siegchance am Ende nicht zu.
Weiter geht es erst am 22.2. mit dem letzten Supercup-Spiel zu Hause gegen Wels.
Supercup, Freitag:
Basket Flames – Vienna Timberwolves 72:62 (18:18, 34:27, 54:45)
Timberwolves: S. Kunert 19 (5 Stl), Feitl 13 (10 Reb, 4 Ast), Novakovic 8 (6 Ast, 4 Stl, 2 Blk), Serban 7, Dumancic 6 (3 Ast), A. Kunert 6, Schwarzenecker 3, Binder, Khamis, Frantsich, Bayer, Petri
Flames: Boruta 23, Ganhör 15, Renhevych 11, Popp 10, Vukicevic 8, Kronfuß 5, Kalbhenn; Mraulak
Foto: Pictorial/M. Solovei