Blieben die Vienna D.C. Timberwolves 2019/20 im Vergleich zur Vorsaison in der ADMIRAL Basketball Superliga von Verletzungen einigermaßen verschont, so gab es zum Abschluss doch noch schlechte Nachrichten: Pezi Hofbauer musste erneut am rechten Knie, an dem er sich im Jänner 2019 einen Kreuzbandriss und eine Meniskusverletzung zugezogen hatte, operiert werden und fällt voraussichtlich für die gesamte Saison 2020/21 aus.
In der 37. Minute des letzten Saisonspiels am 8. März in Graz musste der 21-Jährige wegen Schmerzen im Kniebereich ausgewechselt werden, zunächst glaubte man nur an eine kleine, muskuläre Blessur. Wenige Tage später stellte sich bei einer MR-Untersuchung jedoch heraus, dass ein schwerer Knorpelschaden vorlag, das operierte Kreuzband nur schlaff im Knie lag und seine Funktion wahrscheinlich schon länger nicht erfüllt hatte.
Glücklicherweise war am Mittwoch in der Privatklinik Döbling trotz der Corona-Problematik noch ein OP-Termin frei. Im Gegensatz zum Vorjahr übernahm Teamarzt Dr. Roman Ostermann die Operation, die nun mit der modernsten Methodik durchgeführt und im Zuge derer auch ein Lappenriss im Meniskus entdeckt und behandelt wurde.
„Lasse mich durch Rückschläge nicht aufhalten“
Hofbauer, mit 10,1 Punkten, 4,2 Rebounds und 36,8 Prozent Dreier-Quote erneut ein Eckpfeiler im Timberwolves-Team, lässt aus seiner Heimat Bruck an der Leitha Folgendes wissen: „Die Diagnose war für mich ein riesen Schock. Mir ist es die letzten Wochen und Monate wirklich gut gegangen und meine Beschwerden sind immer unauffälliger und kleiner geworden. Natürlich sucht man sofort den Fehler bei sich selbst: Hat man zu früh angefangen? Hätte man andere Trainingsmaßnahmen setzen sollen? War der Trainingsumfang vielleicht doch zu hoch? Dr. Ostermann hat mir versichert, dass ich und das ganze an der Rehab beteiligte Team alles richtig gemacht haben und der Verletzungshergang durch keine unserer Maßnahmen hätte beeinflusst werden können. Wie geht’s jetzt weiter? Mit Heimvorteil und Vollgas in die Rehab. Die Leute, die mich kennen, wissen, dass ich mich durch Rückschläge nicht aufhalten lasse. Ich werde aus meiner Situation wieder das Beste machen und, wenn die Zeit reif ist, stärker denn je in den Sport, den ich liebe, einsteigen. Bleibt’s g’sund!“
Coach Hubert Schmidt meint: „Ich bin beeindruckt, wie positiv Pezi mit dem erneuten Rückschlag umgeht, er wird wieder stark zurückkommen. Die Verletzung ist dennoch in erster Linie für ihn persönlich, aber auch für die Timberwolves sehr bitter, er ist spielerisch und menschlich ein großer Faktor, der in der kommenden Saison nur schwer zu ersetzen sein wird. Die Belastung wurde heuer in enger Abstimmung mit unserer Physiotherapeutin Lisa Schweinberger, die sensationelle Arbeit geleistet hat, sehr behutsam gesteuert – dass er und wir die Verletzung in keiner Weise verhindern hätten können, ist trotzdem nur ein schwacher Trost. Zum Glück wissen wir ihn jetzt bei unserem Teamarzt Roman Ostermann in guten Händen, das lässt uns optimistisch in die Zukunft blicken.“