Die Vienna Timberwolves müssen in der win2day Basketball Superliga künftig auf zwei Spieler verzichten.
Bei Pezi Hofbauer wurde erneut ein Knorpelschaden im Knie diagnostiziert, er hat sich nach seiner Vorgeschichte verständlicher Weise dazu entschlossen, seine Karriere im Alter von nur 24 Jahren zu beenden.
Mit gröberen körperlichen Problemen hatte zuletzt auch Markus Golder zu kämpfen. In beidseitigem Interesse wurde der Vertrag mit dem US-Amerikaner aufgelöst.
„Schritt fällt sehr schwer“
Pezi Hofbauer, der zuletzt in der 2. Runde gegen Graz auflief, danach aber die negative Diagnose erhielt: „Aktuelle Untersuchungen diagnostizieren leider eindeutig einen erneuten Knorpelschaden. Nach Absprache mit meinem Arzt sehe ich leider keine andere rationale Alternative, als meine aktive Karriere als professioneller Basketballspieler viel früher als erwartet und natürlich auch als erhofft zu beenden.“
„Dieser Schritt fällt mir persönlich freilich sehr schwer. Wie alle wissen, liebe ich diesen Sport und werde ihn auch immer lieben. Ich verdanke Basketball unzählige unvergessliche Momente sowie großartige und noch langandauernde Freundschaften. Ich werde den Wettbewerb und alles rundherum sicherlich sehr vermissen.“
„Wer mich allerdings gut kennt weiß, dass mir dennoch bestimmt auch weiterhin nicht langweilig werden wird! Ich freue mich darauf, auch in Zukunft dem einen oder der anderen in einer Sporthalle, sowie abseits des Hallensports über den Weg zu laufen. Danke für alles!“
Von Nachwuchshoffnung zum Bundesliga-Leistungsträger
Pezi Hofbauer wechselte vor zehn Jahren als 14-Jähriger von seinem Heimverein Bruck/Leitha zu den Wolves und an die Timberwolves Basketball Academy. Als 16-Jähriger schaffte er den Sprung in die 2. Bundesliga und konnte in der zweiten Meistersaison erste Einsätze vorweisen.
In der Saison darauf war er mit 17 bereits eine echte Stütze, 2017/18 trug er zum nächsten Meistertitel mit seiner unglaublichen Treffsicherheit (46,9 Prozent vom Dreier) maßgeblich zum Erfolg bei.
Auch in der 1. Bundesliga schlug Hofbauer mit 11,2 Punkten und 46,5 Prozent Dreierquote im ersten Jahr voll ein, ehe ihn ein Kreuzbandriss und in der Folge weitere Knieprobleme zurückwarfen.
Viele schöne Momente
„Pezi hat uns in den letzten zehn Jahren unglaublich viel Freude bereitet, war an vielen großen Erfolgen beteiligt und ist eine echte Identifikationsfigur. Auch wenn wir mit seiner Vorgeschichte nicht ganz unvorbereitet waren, ist es natürlich bitter, dass er schon so jung aufhören muss“, sagt Coach Hubert Schmidt.
Geschäftsführer Aldin Saracevic fügt hinzu: „Wir unterstützen Pezis Entscheidung hundertprozentig und hoffen, ihn auch in Zukunft an den Verein binden zu können. Wir sind dankbar für sein langjähriges Commitment und die vielen schönen Momente, die er uns beschert hat.“
Golder wegen Beinproblemen nicht mehr im Team
Vom Glück verfolgt sind die Timberwolves bislang wahrlich nicht. Denn hatte Markus Golder sehr lange auf seine Rot-Weiß-Rot-Karte warten müssen, ist seine Zeit bei den Wölfen nach nur zwei BSL-Spielen schon wieder vorbei.
In den letzten Wochen litt der US-Boy unter Problemen mit seinem Bein und nach einer Untersuchung von Teamarzt Dr. Roman Ostermann stellte sich heraus, dass das Risiko einer schweren Verletzung sehr groß gewesen wäre, hätte er weitergespielt.
Da die genaue Diagnostizierung und die Behandlung sich möglicherweise über Monate ziehen hätten können, wurde der Vertrag einvernehmlich aufgelöst, Golder hat bereits die Heimreise angetreten.
„Markus war ein echter Workaholic und hat das Team mit seiner Energie angesteckt. Es tut mir für ihn besonders leid, ich hoffe er wird bald wieder fit und kann dann durchstarten“, kommentiert Aldin Saracevic.
Vogt in Oberwart spielberechtigt
Vorerst reicht die Tiefe des Kaders noch aus, zumal Chris Vogt nach Erhalt seiner Arbeitserlaubnis endlich einsatzberechtigt ist. Die Timberwolves hoffen aber, im Laufe des Novembers einen Ersatz finden zu können, wenn Momo Lanegger seinen Auslandsaufenthalt antritt.
Am Samstag treffen die Wolves um 19 Uhr (basketballaustria.tv) auswärts auf die Unger Steel Gunners Oberwart, die mit einer 3:1-Bilanz im Spitzenfeld mitmischen.
„Wir haben uns in den letzten Spielen etwas von den Tugenden entfernt, die uns stark machen und die wir in der Preseason und zu Saisonbeginn auch gebracht haben. Wir arbeiten daran, wieder zu unserer Stärke zurückzufinden – dass Chris Vogt endlich spielen darf, wird helfen“, meint Coach Schmidt.
Fotos: Pictorial/U. Winter, A. Pichler-Kröss